Geschichte

„Mir ist ein Licht aufgegangen!“ – wer kennt nicht diese Bildsprache.

Ähnlich begann Gott seine Geschichte mit unserer Gemeinde: 22. April 1894 – Zwei engagierte Damen, Mutter und Tochter mit dem symbolträchtigen Familiennamen Licht, bieten in ihrer Westender Villa einen Treff an, um Kindern die beste Nachricht der Welt auf ihren Lebensweg mitzugeben…

Das lebensspendende Licht ihrer Botschaft faszinierte nicht nur Kinder, sondern schon bald auch deren Mütter und Väter. Die froh machende, Leben verändernde Kraft der Bibel zog im Verlauf eines Jahres Kreise über diese Familien hinaus zu immer mehr Menschen in Westend. Deshalb vermittelte Graf Eduard von Pückler, ein Freund des Hauses Licht, die Herren, Dr. Lepsius und Dr. Faber, zur Unterstützung jener beiden Damen aus Westend.

Darüber hinaus engagierte sich ab Sommer 1895 auch ein gewisser Freiherr Andreas Graf von Bernstorff in der neu begonnenen Arbeit. Er war es, der im Herbst desselben Jahres eine öffentlichkeitswirksame Vortragsreihe im Moritzsaal des Restaurants Ahornallee / Ecke Spandauer Berg, heute Spandauer Damm, hielt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Wegen des regen Zuspruchs führte diese Initiative zu einem weiteren Meilenstein, zur Gründung unserer Gemeinde, der Christlichen Gemeinschaft Westend-Charlottenburg mit Freiherr Andreas Graf von Bernstorff als Präses.

Im Deutschland des 19. Jahrhunderts gab es ein neues Modell des Zusammentreffens. Vereine zu gründen war damals „in“. Wie Pilze schossen sie aus dem Boden. Bereits zwei Wochen später wurde das heruntergekommene Grundstück Spandauer Berg 2 mit einem ebensolchen Haus erworben. Gemeinsam wurde kräftig renoviert und bereits im Februar 1896 eingeweiht. Auf der renovierten Immobilie wurde ein Schild angebracht, einladend und gut lesbar: Christliches Vereins-Haus. Der Name war richtungsweisend – christlich und modern zugleich: Nur keine geschlossene Gesellschaft, sondern offen für alle Menschen.

Noch im selben Jahr wurde die Jüngling-Abteilung der Christlichen Gemeinschaft Westend-Charlottenburg gegründet und kurz darauf der Jungfrauenverein. Schon bald schloss sich die damalige Jugend unserer Gemeinde einer weltweiten Bewegung an, die in unserem Land heute den Namen trägt Deutscher Jugendverband “Entschieden für Christus” e.V. (EC).

Für die Gemeinde kam es später zur Umbenennung in Landeskirchliche Gemeinschaft (LKG) Westend. Dieser Name sollte verdeutlichen: Eine LKG ist keine Sekte, sondern eine Initiativgruppe innerhalb der jeweiligen Evangelischen Landeskirche. So gehören wir heute zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). LKGs gibt es nunmehr europaweit. In Deutschland haben sie sich zu selbstständig arbeitenden Landesverbänden meist innerhalb des Territoriums ihrer jeweiligen Evangelischen Landeskirche zusammengeschlossen. Unsere Landeskirchliche Gemeinschaft Westend innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V., so der vollständige, aktuelle Vereinsname, gehört zum Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg (GWBB), das unter dem Dach des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes e.V. (Gnadauer Verband) assoziiert ist.

Mit dem Slogan „Leben Kann Gelingen“ möchten wir an die innovative Tradition unserer Gründergeneration in der Gegenwart anknüpfen, um auch den Menschen unserer Tage die beste Nachricht des Lebens zeitgemäß, verständlich und alltagstauglich in ihre Lebenswelt zu übersetzen. Deshalb steht die Abkürzung LKG nicht nur für Landeskirchliche Gemeinschaft, sondern auch für eine im Alltag bewährte und aus der Bibel gewonnene Überzeugung: „Leben Kann Gelingen“.